So viel Wasser von oben gab's wohl selten zu einer Hanse Sail, doch allein der Samstag entschädigte Teilnehmer wie Zuschauer mit herrlichem Segel- und Fotowetter.
Die Organisatoren sprachen von insgesamt 500 Segelschiffen und Yachten, die vor Warnemünde munter ihre Bahnen zogen - ein einzigartiges maritimes Schauspiel auf der Ostsee. Hier noch ein paar Aufnahmen aus der zweiten Halbzeit der 21. Hanse Sail 2011 (siehe auch Teil 1 sowie unsere Flickr-Galerie):
Windjammer-Regatta: Von den insgesamt 15 Traditionssegler, die am Samstag zur traditionellen Hanse Sail Wettfahrt antraten, kamen bei Wind um 2 Bft sogar 10 ins Ziel. Rennen hin oder her - alle zusammen lieferten immer wieder grandiose Motive und Perspektiven. Hier im Bild von links nach rechts die russische KRUZENSTERN, die/der holländische WYLDE SWAN und der Rennkutter NOBILE aus Wolgast (foto cc by RostockSailing.de).
Zeitlos schön: Die KRUZENSTERN (exPADUA), einer der größten traditionellen Viermaster. Immer wieder ein atemberaubender Anblick, den letzten aktiven der legendären "Flying P-Liner" unter Segeln zu sehen (foto cc by RostockSailing.de).
Faszination Vollschiff: Die STAD AMSTERDAM, ein Dreimast-Clipper mit sauber dimensionierter Holland-Flagge am Besan lässt sich problemlos ins 19. Jahrhundert datieren, tatsächlich ist es ein Neubau aus dem Jahr 2000. Dennoch - ein toller Anblick! (foto cc by RostockSailing.de).
Schoner-Match-Race: Die ALBERT JOHANNES (Bj. 1928) zieht kurz vorm Ziel der Hanse Sail Regatta noch in Lee an der Schonerbrigg BALTIC BEAUTY (Bj. 1926) vorbei. Beide Schiffe haben tatsächlich alle verfügbaren Segel gesetzt, darunter allein vier Vorsegel (foto cc by RostockSailing.de).
Die Schnellste: Die 23 Meter lange ERNESTINE aus Lassan am Peenestrom gewann die traditionelle Hanse Sail Regatta. Der von Tilmann Holsten & Nele Hybsier liebevoll gepflegte Einmaster wurde 1899 als pommersche "Jagtquatze" in Wollin gebaut. Ein wunderbares Schiff, auch wenn das Heck nicht mehr ganz original ist... (foto cc by RostockSailing.de).
Die letzte noch original erhaltene QUATZE: "OLL KORL" aus Greifswald feierte gerade ihren einhundertsten Geburtstag. Eigner Ingo Beyer hat sie in den 80er Jahren im Schilf vor Usedom entdeckt, "mal eben" gehoben und seitdem Tausende von Arbeitstunden in den als "Lebendfischtransporter" konzipierten Einmaster gesteckt. Der Rumpf war früher mittschiffs durchlöchert wie ein Sieb - in diesen Segmenten wurden lebende Fische von den Zeesbooten übernommen und frisch über weite Strecken zum "Endverbraucher" transportiert. Leichte Winde sind für "Quatzen-Ingo" ein Graus - er liebt möglichst viel Wind und Welle, um sein überbreites Holzschiff auf 10 Knoten und mehr zu beschleunigen. Hier gibt's ein Video und irgendwann demnächst ist hier auch endlich mal ein eigener Beitrag über OLL KORL fällig - versprochen! (foto cc by RostockSailing.de).
Endlich Pause: Wenn die Stammcrew der PIPPILOTTA mal ungestört sein will, verholt sie sich vor den Bug ins Klüvernetz - perfekte Rundumsicht inlusive. Der 44 Meter lange und 360 Tonnen schwere ehemalige Logger wurde 1933 in Elsfleth an der Weser für die Hochseefischerei gebaut und hat wie die meisten Traditionssegler eine wechselhafte Geschichte hinter sich (foto cc by RostockSailing.de).
Die NOBILE beim Segelklarieren vor Warnemünde. Der einzigartige Rennkutter aus Wolgast bekommt ebenfalls demnächst auf diesem Sender einen eigenen Beitrag... (foto cc by RostockSailing.de).
Viermaster vs. Viermaster: Die SEDOV (ex MAGDALENE VINNEN II / Bj. 1921), der größte noch traditionell seglende Windjammer der Welt läuft nach Warnemünde ein. Unmittelbar davor die KRUSENSTERN (ex PADUA / Bj. 1926). Beide zusammen auf der Warnow sind ein eher seltener Anblick (foto cc by RostockSailing.de).
Schiffe gucken mit Stil: Mit weißem Tischtuch und Rostocker Flagge am Heck braucht dieser gepflegte Warnemünder Kutter kein Segel mehr um dennoch "schiffig" daherzukommen (foto cc by RostockSailing.de).
Nochmal die NOBILE: Die Stammcrew des kultigen Rennkutters beim Verzurren auf dem Klüverbaum im Warnemünder Seekanal (foto cc by RostockSailing.de).
Die Hanse Sail 2011 endet wie sie begann: Bei der "Parade der Nationen" am Sonntag abend schüttete es wieder aus Eimern. Die Jungs vom Haikutter ALEXA aus Laboe nehmen's gelassen... (foto cc by RostockSailing.de).
Wet Wet Wet: Das ist niederländisch und steht für "Sch... Regen". Oder so ähnlich... (foto cc by RostockSailing.de).
"Zweimast-Gaffelketch" als Mini-Ausgabe bei der "Parade der Nationen" - für welches Land gingen die eigentlich an den Start? (foto cc by RostockSailing.de).
Am späten Sonntag abend verpieselte sich endlich der Regen - und mit ihm auch die ersten Schiffe. Hier die holländische Brigg MERCEDES beim Auslaufen auf der Warnow. Auf Wiedersehen bei der Hanse Sail 2012! (foto cc by RostockSailing.de).
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