09.09.2011

Deutscher Meister im Kuttersegeln

Ganz böse Seglerzungen behaupten ja, er hätte den Wasserwiderstand einer nach vorn geöffneten Halbkugel. Auch sein Yardstick von 125 kündet nicht unbedingt von expliziten Schnellsegeleigenschaften...

Deutscher Meister 2011 im Kuttersegeln: Malte Sauerbrey und seine Team vom See- und Segelsportverein aus Rostock gewannen auf HABAKUK II bei anspruchsvollen  Windverhältnissen vor Rechlin (foto copyright SSVR).


Die Rede ist vom "ZK10" bzw. vom Segel- und Ruderkutter der DDR. In der Tat gibt es nur wenige Bootsklassen (wie z.B. CADET oder den EICKPLAST), die noch langsamer unterwegs sind, so dass die Kutter beim "Känguruhstart" nach Yardstick zumeist als erstes auf den Regatta-Kurs geschickt werden...

Trotz alledem hat der ZK10 nachwievor seine Fans (bzw. "Kutterianer") und damit auch seine Berechtigung. Einheitsklasse bleibt Einheitsklasse und so kommen regelmäßig 40 und mehr Boote deutschlandweit zu Regatten zusammen. Logisch also, dass die Klasse auch ihre Deutschen Meisterschaften aussegelt, so wie jetzt gerade wieder in Rechlin an der Müritz (inkl. Ergebnisse)

Nach mehr als einem Jahrzehnt ging dieser Titel nun endlich mal wieder nach Rostock! Deutscher Meister 2011 im Kuttersegeln wurde das Team vom HABAKUK II um Steuermann Malte Sauerbrey vom SSV Rostock. Zuletzt gelang dieses Kunsstück der Mannschaft um Steuermann Dieter Dreischang (ebenfalls vom SSV / diesmal 7.) in den Jahren 1999 & 2000. 

Herzlichen Glückwunsch!

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Der "DDR-Kutter" ZK10 - Infos und Hintergründe


Der ZK10 ist ein Kutter der 1990 aufgelösten Gesellschaft für Sport und Technik (GST), der vormilitärischen Jugendorganisation in der DDR.  Offiziell sollte die GST vor allem der gemeinschaftlichen Freizeitgestaltung technisch und sportlich interessierter Jugendlicher dienen, trug aber durch ihre enge Verbindung zur NVA auch wesentlich zur Militarisierung der Gesellschaft der DDR bei.

Der ZK10 ist ein offenes Schwertboot mit Spiegelheck. Er ist 7,50 m lang und 2,15 m breit. Die Kutter werden gerudert oder gesegelt. Beim Rudern kann er mit zehn Riemen vorangetrieben werden. Zum Segeln verfügt er über ein Ketschrigg. Die Gesamtsegelfläche am Wind beträgt sagenhafte 23 m² bei 1.350 Kg Wettkampfgewicht, wodurch sich der Yardstick von 125 erklärt. Der ZK10 kann auch mit Spinnaker gesegelt werden. Über 300 Boote wurden in der Yachtwerft Berlin und der Rechliner Schiffswerft gefertigt, anfangs aus Holz, später auch aus GFK.

Heute wird der Kutter meist von Jugendlichen im Rahmen der Jugendarbeit in Segelvereinen genutzt. Bei Regatten besteht die Mannschaft aus mindestens sechs Personen, was den ZK10 deutlich von anderen Bootsklassen dieser Größenordnung unterscheidet. Es gibt sogar ZK10 Kutter, die bereits 300 Seemeilen über die Ostsee gesegelt sind ("Friends-Ships-Voyage" 1998)...

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