05.10.2011

Best of Match Race DM 2011

Oh Mann, war das ein Regatta-Wochenende mitten in Rostock! Hochsommer im Oktober, die ganze Stadt auf den Beinen, Sonne satt - Hauptsache draußen! Am Strand, im Stadthafen und auch auf der Warnow wurde es mitunter richtig eng...

Packende Duelle und Segelsport vom Allerfeinsten - für Zuschauer hautnah zu erleben und live zum Anfassen! Das lieferte die Deutsche Match Race Meisterschaft 2011 trotz anfänglichen Windmangels reichlich. Das neuen Rostocker Segelstadion am westlichen Ende des Stadthafens zwischen Kabutzenhof und dem alten Neptunwerft-Gelände hat dabei seine Feuertaufe bestanden... (foto cc by RostockSailing.de)


Insbesondere die Deutsche Match Race Meisterschaft 2011 hatte es in sich und lieferte mehr als drei Tage lang jede Menge Aktion, Spaß und natürlich reichlich Gesprächsstoff. Ganz nebenbei - aber nicht minder spektakulär! - startete traditionell am Tag der Einheit auch noch die 17. Senatoren-Regatta (hier die 16.), doch dazu später mehr...

Deutscher Meister 2011 Match Race
In Sachen Match Race DM -Ergebnisse und -Presselandschaft sei auf die offizielle Homepage und/oder wahlweise die Fanpage verwiesen; denn dort sind eigentlich so gut wie alle entscheidenden Dinge zusamengefasst und auch reichlich verlinkt.

Unseren herzlichsten Glückwunsch an Jan-Eike Andresen, Tobias Aulich und Florian Weser - das Hamburger Match Race Team ist seit Montag der neue Deutscher Meister 2011!

Warm Up am Freitag abend: Bei wenig Wind aber unglaublichem Spätsommer-Licht trainiert das Team von Felix Oehme (dem besten Deutschen nach Weltrangliste / 63.) auf der Warnow vor allem extreme Rollwenden und -halsen... (foto cc by RostockSailing.de)


Die Match Race DM war in vielerlei Hinsicht denkwürdig und einen wirklich umfassenden Überblick mit allen Up&Downs geben zu wollen, wäre wohl vermessen. Was auf jeden Fall bleibt, sind einzigartige Erinnerungen und sehr interessante Gespräche sowie eine irre große Anzahl an Bildern (allein 5.000 bei Rostock Sailing)

Rostocker Segelstadion mit Überraschungen
Die "Hauptschuld" daran - im positiven Sinne - trägt wohl das neue "Segelstadion" im alten Werft-Becken am westlichen Ende des Rostocker Stadthafens.

Die Match Race DM 2011 war nicht nur die einzige echte Deutsche Meisterschaft dieser Saison in Rostock, sondern gleichzeitig auch die erste Segelsportveranstaltung von überregionaler Bedeutung auf dem Gelände der ehemaligen Nepunwerft mit dem alten Werftbecken als "Wettkampfarena".

Sicherlich nicht ganz ohne Ecken, Kanten und auch mit reichlich Verbesserungspotential. Das vergleichsweise geringe Budget ließ nunmal keine Weltträume reifen und bestimmte "Nice-to-have"-Dinge (wie z.B. ein Filmteam oder die elektronische Direktübertragung) mussten leider ad acta gelegt werden. Dagegen standen jedoch viel Herzblut und ein gutes Maß an Improvisationstalent bei Organisatoren, Partnern und den vielen helfenden Händen .Und wer wollte, konnte (inklusive Streckenmoderation durch Christoph Schumann) einfach von der Pier aus live dabei sein - in der allerersten Reihe sozusagen...

Das Rostocker Segelstadion in Aktion zur Match Race DM 2011. Blick vom Kabutzenhof nach Nordwesten auf die Wettkampf-Arena... (foto cc by RostockSailing.de)


Ein vielversprechendes Signal für die Zukunft war vor allem, wie die Rostocker Segel-Vereine (diesmal unter Federführung des SSV um den DM-Orgchef Wolfram Kummer) zusammen mit dem Hanse Sail Büro und verschiedensten lokalen Unternehmen zum großen Teil an einem Strang und dann auch noch in die gleiche Richtung gezogen haben!

Die neuartige Konstellation brachte wertvolle Synergien für diese und erfrischende Impulse für zukünftige Wassersportveranstaltungen im "Segelstadion", welches mit der Match Race DM 2011 seine Tauglichkeit zweifellos unter Beweis gestellt hat. Trotz der sehr leichten Winde zum Auftakt wurde dies durch die Teilnehmer im Nachgang einhellig bestätigt: "Das Segelstadion hier ist wirklich super-cool und spektakulär!", meinte beispielsweise der frischgebackene Deutsche Meister Andresen zum Segeln vor den Augen der Zuschauer.

Rollwende: Team Carsten Kemmling
Der Drittplazierte Carsten Kemmling fasst in seinem DM-Bericht zusammen: "Es ist ein cooler Spot für ein landnahes Match Race mit Zuschauern und Kommentatoren ... Diese Regatta im neuen Rostocker Segelstadion, das seinen hochtrabenden Namen trotz der Flautenspiele verdient, hat wieder Lust gemacht auf mehr...". Wie viele "Segel-Arenen" mit derartigem City-Flair gibt es wohl Deutschland? Zwei... oder sogar drei...!? Mehr wohl kaum.

Nicht nur dass die Zuschauer das Geschehen auf dem Wasser von drei Seiten aus (eigentlich sogar alle vier, zählt man das Gehlsdorfer Ufer dazu) hautnah verfolgen können. Auch für Fotografen und Filmleute bietet diese Rostocker "Wassersport-Arena" ungeahnte Möglichkeiten. Dass - wie in der Segelfotografie oft schwer zu vermeiden - eine horizontale Linie (nämlich der Horizont - haha) den Bildhintergrund bestimmt, kommt hier einfach mal nicht vor. Stattdessen hat man eher die Qual der Wahl, was den Foto-Standort und die damit verbunden unglaublichen Perspektiven angeht. Das Ganze wiederum auch noch in Abhängigkeit von der Tageszeit!

Völlig neue Perspektiven in Rostock
Es ist einfach mal alles dabei: von alten Werftanlagen (Süd) über den Fähranleger Kabutzenhof mit der M.S. GEORG BÜCHNER ("Nah-Ost"), die geballte Stadtsilhouette mit seinen hanseatischen Backstein-Kirchen ("Fern-Ost"), das Gehlsdorfer Villen-Grün im Norden bis zu den nagelneuen Fünf-Geschossern im zeitgenössischen  "Waterfront"-Stil (Südwestseite). Letztere sind z.T. noch so frisch, dass selbst ortskundige Rostock-Kenner die entstandenen Bilder überall hinstecken würden, nur ganz bestimmt nicht an die Warnow...! (Zitat: "...das is aber nich in Rostock, oder?")

Doch, ist es! :o)

Darum jetzt und hier erstmal ein loser Griff in die Fotokiste sozusagen - mit einigen größeren und kleineren HiLights (weit mehr Bilder gibt's im Sozialnetzwerk ihres Vertrauens und zwar fein geordnet nach Tagen für DO/FR | SA | SO | MO):

Oh wie es leuchtet: Irres Gegenlicht am Samstag nachmittag im alten Werftbecken... (foto cc by RostockSailing.de)


Vielversprechende Kombination: Spitzensport mit Stadthafenflair... (foto cc by RostockSailing.de)



"Spi-Goofy" am ersten Tag bei der Match Race DM in Rostock... 
(foto cc by RostockSailing.de)


Spätestens am zweiten Tag der DM ging's etwas sportlicher zur Sache. Die Teams begannen, mehr und mehr mit ihren rot-gelb gestreiften Protestflaggen rumzuwedeln... (foto cc by RostockSailing.de)


...und in der Tat wurden die Manöver immer enger. Carsten Kemmling protestiert lautstark, doch der Hauptschiri im Hintergrund schwenkt grün-weiß. Das heißt so viel wie "Da war nix - alles sauber!" (foto cc by RostockSailing.de


"Hey! Wir sitzen fest - Wat nu?": Als am Sonntag nachmittag die Seebrise Rostock erreicht, dreht der Wind auf West. Der Start wird damit auf wenige Meter vor der Kaikante am Fähranleger Kabutzenhof verlegt. Links davon gibt's im alten Werftbecken eine Untiefe, von der keiner so richtig wusste wie weit sie geht. Die Markierung war zu eng gesetzt und so kam das Team Trung Huynh 30 Sekunden vor dem Eintauchen mit einem Mal ungewollt zum Stillstand. Der Startbereich musste verlegt und das Rennen wiederholt werden... (foto cc by RostockSailing.de


Bewegliches Hindernis am Montag vormittag: Match Race DM hin oder her - wie von der Tarantel gestochen brät die Blaue Flotte unter lautem Hupen mitten durch's neue "Stadion". Gut möglich, dass die Meisterschaft ohne diese Aktion komplett anders ausgegangen wäre, denn die beiden Teams auf  dem Bild waren ausgerechnet Andresen und Köhn! Jan-Eike Andresen gewann das Match knapp und legte damit den entscheidenden Grundstein zu seinem späteren Gesamtsieg. Köhn dagegen wurde Vize-Mieister... (foto cc by RostockSailing.de


Bunte "Gennis" und dahinter jede Menge Rostock-Tradition: in diesem Fall links die GEORG BÜCHNER und rechts unverkennbar das Kröpeliner Tor... (foto cc by RostockSailing.de


Double Trouble Hack Shooter: Im Duell zwischen Lars Hückstädt und dem späteren Sieger Jan-Eike Andresen gab's einige Verwicklungen im wahrsten Wortsinne... (foto cc by RostockSailing.de


...auch im Rennen zwischen Stefan Meister und Andresen mangelte es nicht an kleinen Aufmerksamkeiten beiderseits... (foto cc by RostockSailing.de


Sommer-Sonne-Badewetter: Christian Hasselmann's Vorschoter Alex macht den Abflug und Butze kriegt nur mühsam sein Lachen unterdrückt... (foto mu / cc by RostockSailing.de


Dial Up (Köhn vs. Schliemann) auf der Warnow mit der Petrikirche im Hintergrund - DAS ist  Segelsport in Rostock! Die Match Race DM 2011 war nur ein Anfang und ganz bestimmt nicht das letzte Regatta-Event im neuen Segelstadion... (foto cc by RostockSailing.de


Montag nachmittag kurz vor Schluss - "Pow Wow" auf dem speedsailing-RIB: Vor dem abschließenden Flottenrennen um den "Sonderpreis des Hansesail-Büro's" ruft die Jury zur Regelbeprechung zusammen. Die Meisterschaft ist zu dem Zeitpunkt bereits entschieden und die Sherry-Flasche ging auch schon rum - entsprechend gelöst die Stimmung unter den Steuerleuten - v.l.n.r. Ingo Köhn, Felix Oehme, Jens Hartwig, Carsten Kemmling und Ralf "Kudddi" Kudra... (foto cc by RostockSailing.de


Das Flottenrennen um den Hansesail-Sonderpreis bildete den Abschluss der Match Race DM 2011 und war letztlich ein großer Segel-Spaß verteilt auf drei Up&Downs mit vielen Manövern und Positionswechseln. Am Ende gewann das Hartwig Match Race Team... (foto cc by RostockSailing.de)



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1 Kommentar:

  1. Absolut spannend, toll einzusehen.
    Hat mich an Schach auf dem Wasser erinnert und war toll moderiert. Nicht ganz unwichtig wg. des Regelwerks im Vergleich zum Fleetrace.
    Mehr davon!

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